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Wann mache ich Panoramafotos?

In diesem Beitrag will ich dir zeigen, was der Unterschied zwischen einer Panoramaaufnahme und einem “normalen” Foto ist! Heuer war ich des öfteren untwerwegs in der Hohen Tatra. Und wer schon mal dort war weiß, dass dieser Gebirgszug nicht nur ein Natur- und Wanderparadies ist, sondern auch ein absoluter Traum für Lanschafts- und Naturfotografen 🙂 ! Besonders fotogen sind natürlich die rund 100 Gebirgsseen.

Hier kann man tolle Spiegelungen fotografieren, das Wasser ist kristallklar und man sieht tief in hinein. Bei solchen Szenen kann ich mich gar nicht satt fotografieren. Ich laufe oft um den ganzen See, um tolle Szenen zu finden. Hier kommt fast ausschließlich mein Tamron 10-24mm Ultraweitwinkel-Objektiv zum Einsatz, da ich ja möglichst viel von der Szenerie aufs Foto bekommen möchte!

Aber leider reicht mir das persönlich in vielen Fällen auch nicht aus! Warum? Weil bei vielen Seen rundherum natürlich hohe Berggipfel sind, und dann entweder der Gipfel abgeschnitten wäre oder zu sehr am Bildrand kleben würde. Oder aber ich hätte den Gipfel schön am Foto, aber der Gebirgssee kommt dann nicht so zur Geltung wie ich mir das vorstelle!

Die Lösung heißt also: Panoramafoto!

Und zwar in diesen Fällen nicht ein horizontales Panorama, sondern ein vertikales! Ich mache also zwei oder mehr Aufnahmen der Szene, zum Beispiel zuerst vom See und dann die Berggipfel und setze sie dann mittels Lighroom 6 oder Photoshop zu einem einzigen Gesamtfoto zusammen. Dabei muss man nur beachten, dass sich die Fotos um ca 30% überschneiden, damit LR6 oder PS genügend Anhaltspunkte hat um ein Panorama zu erstellen.

Der Rest ist eigentlich recht einfach, man wählt die Einzelfotos aus und klickt in LR6 auf “zusammenfügen von Fotos>Panorama” oder auf “Bearbeiten in> in Photoshop zu Panorama zusammenfügen”.

Seit LR 6 hat man ja diese Panoramafunktion und sie leistet ganz gute Arbeit. Man kann das Panorama auch automatisch freistellen lassen und auch die Randverkrümmung verändern. Das ist meistens nötig, da die Wasseroberfläche meist nicht ganz gerade ist aber das sollte sie unbedingt!

Mit nicht gerade meine ich nicht, dass sie schief ist, sie hängt eher durch oder krümmt sich an den Rändern nach unten. Wenn ich das nicht ganz genau hinbekomme, dann erledige ich den Rest in Photoshop mit dem Befehl Bearbeiten>Transformieren>Verformen. Hier kann ich ganz genau die Wasseroberfläche horizontal ausrichten.

Wenn ich nicht automatisch freistellen lasse, dann mach ich das eben manuell, auch das ist sehr einfach. Und wann verwende ich jetzt LR und wann Photoshop? Kann ich nicht pauschal beantworten, manchmal bekomm ich schon in LR ein tolles Ergebnis, manchmal muss eben Photoshop her. Sollte man PS nicht haben, reicht für den Anfang LR allemal!

Es gibt natürlich auch spezielle Panorama-Stativköpfe und was weiß ich alles, um Panoramas zu erstellen. Denn eigentlich gibt es einen speziellen Punkt um den man die Kamera drehen muss, und der ist nicht so einfach zu ermitteln, zumindest ist mir das Ganze zu kompliziert 😉 ! Deswegen halte ich immer alles so einfach wie möglich und komme auch hier ohne komplizierte Technik zu tollen Ergebnissen.

Aja, apropos Ergebnis: das Format des eines vertikalen Panoramas ist meist ziemlich quadratisch, was ja nicht weiter schlimm ist. Um ein genaues Format zu haben, würde ich jedenfalls ein gängiges auswählen. Wenn ich das Panorama drucken lassen will und keine Ränder abschneiden möchte, also zB. eben quadratisch. Der Nachteil am quadratischen Panorama am Bildschirm ist aber, dass ich recht wenig sehe und links und recht eben nur schwarz oder weiß ist.

Als Bildschirmschoner jedenfalls nicht optimal! Um mehr von dem Panorama zu sehen, wähle ich daher oft das 4:3, das 2:3 oder gar das 16:9 Format um eben mehr am Bildschirm zu sehen. Sicher schneidet man damit wieder einiges weg, aber das nehme ich gern in Kauf 😉 !

Meist mache ich nach den üblichen Bearbeitungsschritten mehrere virtuelle Kopien in verschiedenen Formaten. So, und jetzt zu den Fotos 😉 !

Panoramafotos - Fotokurse mit Martin Winkler

Das ist nicht etwa das Panorama, das ist eine einzelne Aufnahme mit dem Ultraweitwinkel. Ich wollte unbedingt den Stein mit ins Bild einbauen, diesen aber nicht abschneiden.
Dadurch kleben die Berggipfel ziemlich weit am oberen Bildrand.
Mehr ging einfach nicht aufs Bild!

Panoramafotos - Fotokurse mit Martin Winkler

Jetzt habe ich das Ergebnis so, wie ich mir es vorgestellt hatte 😉 ! Ich sehe von ganz nah bis ganz fern alles im Foto. Die Steine nur wenige Zentimeter von der Kamera entfernt und die fernen Berggipfel. Von den Gipfeln bis zum Bildrand ist noch genügend Platz, sie kleben nicht am Bildrand. Hier habe ich schon das 4:3 Format, im quadratischen Format habe ich noch mehr Vordergrund! Sogar ein 16:9 Format als Bildschirmhintergrund geht sich hier noch aus.

Und das sind die beiden Original-Dateien, mit denen ich das Panorama erstellt habe:

Panoramafotos - Fotokurse mit Martin Winkler

Panoramafotos - Fotokurse mit Martin Winkler

Sie sind sogar verschieden hell. Obwohl ich das noch genauer korrigieren könnte, hab ich sie so verarbeitet. Das ist für LR oder Photoshop kein Problem!

Noch ein Panorama gefällig 😉 ? Bitteschön:

Panoramafotos - Fotokurse mit Martin Winkler

Der gleiche Stein im Vordergrund, aber diesmal hab ich in die andere Richtung fotografiert! Die Wolken sehen deswegen verschwommen aus, weil ich hier eine Langzeitbelichtung gemacht habe, damit die Wasseroberfläche glatter aussieht!

Und so sieht das “rohe” Panorama aus, wenn man nicht den Button “automatisch freistellen” anwählt 😉 !

Panoramafotos - Fotokurse mit Martin Winkler

Und hier die zwei Original-Dateien:

Panoramafotos - Fotokurse mit Martin Winkler

Panoramafotos - Fotokurse mit Martin Winkler

Anfangs gefiel mir die Panoramatechnik gar nicht so, mittlerweile bin ich begeistert davon und ich werde sicher viele Fotos mit dieser Technik machen! Ich hoffe ich konnte dir einiges beibringen und dir gefällt der Beitrag. Natürlich freue ich mich über einen Kommentar oder wenn du den Beitrag teilst!

Zum Schluss: Mögen all diese Techniken wie Panorama, HDR, Fokus-Stacking ect. noch so komplizert und aufwändig sein, es gelten auch hier wie bei “normalen” Fotos alle grundlegenden Bildgestaltungsregeln! Nur weil man eine besondere Technik verwendet heißt das noch lange nicht, dass man bei der Bildgestaltung schlampig sein darf, im Gegenteil!

Diese Grundregeln der Bildgestaltung lernst du übrigens in all meinen Fotokursen rund um Wien. Ich würde mich freuen, dich in einem meiner zahlreichen Fotoworkshops begrüßen zu dürfen. Lass uns gemeinsam besser fotografieren!

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